Geschichte

Schiffmeister

Markus Bösch

05. April 1974
Schiffmeister seit 2021

Werner Bösch

26. Juli 1945
Schiffmeister von 1975 bis 2020

Josef Bösch

07. August 1905 bis 17. Oktober 1975
Schiffmeister von 1932 bis 1975

Josef Bösch

13. Januar 1874 bis 14. August 1932
Schiffmeister von 1914 bis 1932

Die Geschichte des Nauen Max

Baujahr 1914 / LU9

Gebaut wurde Max 1914 in der Bootswerft von Beckenried (NW).

Josef Bösch war erster Besitzer und machte mit Max Sand & Kiestransporte. Daneben wurden auch die Marktleute mit ihren vollbeladenen Karren zweimal in der Woche, Dienstags und Samstags, nach Luzern zum Markt gefahren. 

Damals war der Seeweg noch bedeutend bequemer, schneller und billiger als der Landweg. Die Weggiser Marktleute waren seit jeher gerngesehene Gäste in Luzern, da sie wegen des milden Klimas neben feinstem Obst auch Trauben, Edelkastanien, Mandeln und Feigen anzubieten hatten. 

Als Josef Bösch 1934 im Alter von 58 Jahren an Blinddarmentzündung starb, führten seine zwei Söhne Josef und Oskar (Oskar bis 1956) den Betrieb weiter.

Da früher Kies immer bis zum maximalen Tiefgang geladen wurde, entstand vom Druck ein Dichtheitsproblem. So musste während der ganzen Fahrt pausenlos mit speziellen Stopfschnüren und Lehm abgedichtet werden. Die Schnüre mussten mit Hammer und Keilen zwischen die Planken geschlagen werden.

Trotzdem musste mit Lenzpumpe und auch von Hand immer wieder Wasser geschöpft werden. Dank der geschweissten Stahlhaut gehören jedoch nasse Füsse nun der Vergangenheit an.

1975 starb Josef Bösch mit 70 Jahren an Herzversagen.

Damals übernahm Werner Bösch das Schiff. In dieser Zeit wuchs die Konkurrenz des Transportes auf der Strasse immer mehr. Ein rentabler Betrieb war nicht mehr möglich, da das Transportvolumen von 28 m³ zu klein war.

Heute steht Max meist für Rundfahrten für Gruppen und Vereinsausflüge im Einsatz und kann gemietet werden.

PS: Max hat seinen Namen von einem Hund.

Umbauten

2018

Montage des technologisch hochmodernen «Swiss Radar».

2000

Das Führerhaus aus Holz wurden durch eine Stahlkabine und die Kettenlenkung mit Öllenkung ersetzt.

Zusätzlich wurde Max mit Radar ausgerüstet.

1990

Der MWM (Motorenwerke Mannheim, heute München) 21 PS Motor (1930), der mit Feuerzeug und Pressluft gestartet werden musste und seinen 2 Zylinder mit aussenliegenden Ventilen, wurde durch einen Modernen Cummins 121 PS Motor ersetzt.

Es gab für den MWM seit 1975 keine Ersatzteile mehr, er ist aber auf dem Trockenen heute noch betriebsbereit.

1976

Holzboden wird durch Stahlboden ersetzt.

1966

Umbau der Holzschale auf Stahl in der Hasler-Werft (Rotzloch). Die sog. «Bitsch-Bean»-Holzblanken (Ø 50mm) wurden durch eine Grundkonstruktion aus Winkelstahl Rippen (80/80/8) im Abstand von 1m ersetzt, die von zwei UNP 150 Träger zusammen gehalten werden. Ebenfalls sind hochkanntig Flachstähle 50/8 angebracht, auf die die Aussenhaut (Ø 5mm) geschweisst ist.

1914

Josef Bösch übernahm die Schwalbe und baute sie um – daraus wurde Max LU 9.

Technische Daten

Jahrgang:
Länge:
Breite:
Tiefgang:
Gewicht:
Ladegewicht:
Investitionen:

1914 gebaut in der Werft Beckenried
20 m
5,5 m
0,8 m
25 Tonnen
32 Tonnen
Bis 1930 Benzinmotor
1930 bis 1990 MWM Motor (Motorwerke Mannheim 2 Zylinder, 21 PS)
1976 der Holzboden wird durch einen Metallboden ersetzt
1990 neuer Motor (6 Zylinder, 121 PS)
2000 neue Steuerhaus aus Metall und neue Radaranlage
2018 neue Radaranlage «Swiss Radar»

Jahrgang:
1914 gebaut in der Werft Beckenried
Länge:
20 m
Breite:
5,5 m
Tiefgang:
0,8 m
Gewicht:
25 Tonnen
Ladegewicht:
32 Tonnen
Investitionen:
Bis 1930 Benzinmotor
1930 bis 1990 MWM Motor (Motorwerke Mannheim 2 Zylinder, 21 PS)
1976 der Holzboden wird durch einen Metallboden ersetzt
1990 neuer Motor (6 Zylinder, 121 PS)
2000 neue Steuerhaus aus Metall und neue Radaranlage
2018 neue Radaranlage Swiss Radar

In den Medien

Beitrag aus der LNN vom 26.09.1973 (Elsi und Alfred R. Wepf):

Beschauliche Nauenfahrt in der Herrgottsfrühe: seit Generationen bringen Weggiser Gärtner und Bauern Ihre Gemüse, Früchte und Blumen auf dem Wasserweg zum Markt in Luzern.

Weggis liegt noch tief im Schlaf. Zwischen grauen Wolkenfetzen zwängt sich der erste Schimmer von Morgenrot an den Horizont. Aber an der Schifflände versammelt sich schon, nächtlichen Verschwörern gleich, ein Grüpplein von Leuten zu eigenartigem Treiben: hochbeladene Handwagen werden herbeigerollt, Scherzworte fliegen durch die kalte Morgenluft. Vom See her ein immer energischer werdendes Tuckern: der Nauen «Max» mit Schiffmeister Josef Bösch am Steuer schiebt sich zum Ufer. Es ist wieder einmal Markttag, und wie seit eh und je am Dienstag und Samstag schicken sich die Weggiser Gärtner an, gäge Luzern ‘zue zu fahren. Schiffmeister Bösch, 68 Jahre jung, muss schon vor vier Uhr aus den Federn. Um fünf wird in Weggis ausgefahren, und nach einer knappen Stunde ruhiger Fahrt, landet «Max» am Schwanenplatz in Luzern.

Schiffmeister Bösch ist von Kind auf mit dem See vertraut, und wenn er auch den Kiestransport dem Nauen altershalber aufgegeben hat, flickt und malt und pflegt er sein Schiff doch noch eifrig selber, macht mit «Max» Ausflüge mit Vereinen und Gesellschaften und besorgt in Weggis auch noch die Camionnage. Die Nauenfahrt mit den Marktfahrern ist bei jedem Wetter ein Erlebnis. Wer gern an der frischen Luft ist, kann hinter dem Steuerhäuschen windgeschützt die Morgenstunde auf sich einwirken lassen. Wer schon richtig munter ist, sitzt beim Schiffmeister in der Kabine, plaudert und macht wohl ein Spässchen. Und wer noch ein Nickerchen nötig hat, kann auch das haben: im Motorraum des Nauens hat es zwei Liegen, wo Leute mit robustem Gehörnerv neben den hüpfenden Ventilen des Motors ein Stündchen dösen können.